Jahresprojekt Gleichstellung 2020

„Teilhabe und Chancengleichheit für Frauen in ländlichen Regionen durch Kommunikation, Bildung und Interessenvertretung“.

Wie kommen wir zu mehr Chancengerechtigkeit - zwischen Frau und Mann, Stadt und Land, Jung und Alt?

Im Wahljahr 2019 ist der ländliche Raum in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Wir begrüßen, dass Lösungen gesucht werden, um Fehlentwicklungen entgegenzuwirken, beispiels-weise bei Infrastrukturleistungen und Bildung. Diese Entwicklung wollen wir stärken und mit eige-nen Aktionen begleiten. Es ist uns wichtig, den ländlichen Raum und die Ansprüche von Frauen mitzudenken.

Unser Jahresprojekt 2020 zielt genau in diese Richtung. Es wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Damit werden unsere Landfrauen-Aktionen, optimal unterstützt. Wir wollen

  • Freiräume für Frauen organisieren, in denen Bildung, Austausch und Positionierung möglich ist
  • mit Bildungsangeboten bessere Teilhabe ermöglichen und dem gefühlten Abgehängtsein entgegenwirken: Z. B. Grundlagen der Demokratie, Digitalisierung, Medienkompetenz
  • Ermutigung zum Reden und Einmischen, Erklären wie Politik und Demokratie funktionieren
  • Defizite in der Gleichstellung erkennen, publik machen und zu Gegenmaßnahmen ermutigen (Equal Pay, Teilzeitfalle, Pflege, Mobilität)
  • Vereine als Sozialpartner stärken: bei Entscheidungsprozessen und -gremien mitarbeiten
  • Bildung und Beratung für persönliche Lebensentscheidungen von Frauen aus der Perspektive des Lebensverlaufs, (Vorsorge und Absicherung, Berufswahl, Beschäftigung, Familienarbeit)
  • Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements, das auf Verbesserung der Lebensqualität gerichtet ist durch Anleitung und Veröffentlichung als Best Practice
  • Frauengenerationen zusammenbringen, zur Unterstützung im Alltag, gegen Vereinsamung und um voneinander zu lernen (Beispiel: Erzählcafé)
  • das Know-how von Frauen für den Klimaschutz nutzen (Ressourcenschonender Umgang mit Lebensmitteln, mit Energie, mit Gebrauchsgütern, im Haushalt und im Garten)
  • Kompetenzen von Frauen erhalten und nutzen (wie Verbraucher- und Ernährungsbildung, Tex-tiles Gestalten und Nähen) – z. B. für besondere Zielgruppen (Kinder, junge Mütter, Besucher von Märkten und Festen) und als Türöffner für Interessierte
  • altes dörfliches und regionales Wissen bewahren und in die Gegenwart transferieren, damit das kulturelle Erbe als Plus für das Leben auf dem Lande zählt und evtl. touristisch oder wirt-schaftlich (Kreativwirtschaft) genutzt werden kann
  • lokale, regionale, sachsenweite und bundesweite Netzwerkarbeit der Landfrauen unterstützen (Begegnungen, soziale Netzwerke, Themen einbringen)
  • Unterstützung wirtschaftlicher Aktivitäten durch Beratung, Erfahrungsaustausch, Vernetzung (Existenzgründungen, gemeinsames Wirtschaften im Team, Finanzierung ehrenamtlicher Arbeit)

Der Großteil der Landfrauenarbeit spielt sich vor Ort ab. Deshalb muss auch die Projektarbeit hier ansetzen. Wir wollen testen, wie Landfrauenarbeit vor Ort interessant gestaltet werden kann - gemeinsam mit regionalen Partnern und eben regional spezifisch. Die Projektarbeit muss deshalb immer die spezielle Situation der Landkreise und Regionen im Blick haben und darauf aufbauend passgenaue Strategien und Vor-Ort-Aktionen ableiten. Das betrifft:

  • In Landkreise mit starken Landfrauen die gezielte Kooperation mit Akteuren fortsetzen
  • Entwicklung von Strategien für starke Ortsgruppen mit viel Ausstrahlung, wie sich dies auf Nachbarregionen vorführen kann.
  • Bekanntmachung der Landfrauen in der Fläche in Regionen wo es nur vereinzelt Landfrauen gibt
  • Junge Landfrauen weiter vernetzen und eigene Programme aufbauen

6. Mai 2017  

25 Jahre Sächsischer Landfrauenverband e.V.

Der Sächsische Landfrauenverband e.V. hatte aus Anlass seines 25jährigen Gründungsjubiläum am 6. Mai 2017 in das Landhotel „Sonnenhof“ in Ossig bei Roßwein eingeladen. 230 Verbandsmitglieder und unsere Gäste erlebten eine stimmungsvolle Feier. Wer uns Landfrauen bis dahin noch nicht kannte, erlebte uns so wie wir sind: Herzlich, mitnehmend und ideenreich.

Wir konnten viele liebe Gäste und Wegbegleiter aus Politik und Verwaltung begrüßen, genauso wie Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus befreundeten Verbänden. Die Grußworte von Andrea Dombois, der Ersten Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, von Petra Köpping der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration sowie von Martin Dulig, dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr enthielten viel Lob und Anerkennung für das Wirken der Landfrauen.

Der Festvortrag von Landfrau: Prof. Dr. Irene Schneider-Böttcher, die Präsidentin der Dresden International University zum Thema „Essen ist Kommunikation“ wurde wunderbar ergänzt durch die von Dr. Simone Raatz, MdB und Bürgermeister Veit Lindner gespendete Linde, denn früher galt die Dorflinde als Treff für Jung und Alt.
Auch das kulturelle Begleitprogramm traf den Nerv der Landfrauen. Drei junge Sängerinnen von Chop&Change aus Chemnitz boten modernen Satzgesang. Und die Red Stone Liners aus Rochlitz animierten die Landfrauen zum Mitmachen beim Linedance.

Am Nachmittag war es dann so weit: Das gemeinsam erstellte Kunstwerk, ein überdimensionaler Schal aus 32 Teilstücken war zusammengefügt und fertig zur Präsentation. Seit Jahresbeginn wurde in den Ortsvereinen fleißig gestrickt oder gehäkelt. Ziel war, ein Gemeinschaftswerk zu kreieren, das die Spuren der Landfrauen symbolisiert. Das Ergebnis ist beeindruckend, von hohem handwerklichen Niveau, bunt und ideenreich in der Umsetzung. So richtig zur Geltung kam der Schal erst, als viele Landfrauenhände ihn hochhielten und sich damit auch selbst feierten. Der Schal wurde so auch zum Symbol des Zusammenhalts.

Zum 25-jährigen Jubiläum ist auch eine Broschüre erschienen. Hier sind 25 solcher Spuren erfasst, die noch heute sichtbar sind oder nachwirken. Beispielhaft sind 25 Porträts von Landfrauen enthalten. Aber machen Sie sich selbst ein Bild davon. 

Ehrungen

Für besondere Leistungen wurden anlässlich des Jubiläums 6 Mitglieder ausgezeichnet:

Heike Windler
OV Melaune und Umgebung
Ellen Rutsch
Land-Leben e.V. Thiendorf
Siegmar Menschner
Heimatverein Königsbrück und Umgebung e.V.
Hannelore Krausch
OV Beerendorf
Cornelia Hackel
Landfrauen Irfersgrün e.V.
Renate Brähler-Kollmann
OV Rosenfeld

Erntekronen- und Erntekranzwettbewerb

Der jährlich stattfindende Erntekronenwettbewerb ist ein Klassiker unter den Projekten der Landfrauen. In den letzten Jahren hat sich der Wettbewerb zu einem nicht unwesentlichen Bestandteil des Sächsischen Erntedankfestes entwickelt und ist bei Besuchern und  Öffentlichkeit sehr beliebt.  Das Erntekronenbinden ist für uns mehr als eine gute Tradition. Wir wollen damit auch ein Zeichen für die heimische Landwirtschaft setzen und uns für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln stark machen. Erntekronenbinden ist in der Regel Teamarbeit und kostet viel Zeit und Mühe. Die zum Wettbewerb gezeigten Kunstwerke zeugen somit auch vom Gemeinschaftssinn  und Zusammenhalt in den Dörfern. Wichtig ist es auch das Know-how des Binden sowie Informationen über Getreidearten, Anbau und Verarbeitung  an Kinder weiterzugeben. Mit dem Wettbewerb gelingt es einmal mehr die ländlichen Traditionen zu bewahren und in das Hier und Heute zu holen.

Der Wettbewerb „Schönste Erntekrone und schönster Erntekranz Sachsens“ wurde 1993 erstmals von den Landfrauen ausgerufen. Er wurde unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Seit 2017 ist der Freistaat Sachsen selbst Ausrichter des Wettbewerbs. Der Sächsische Landfrauenverband organisiert den Wettbewerb und ist für das gesamte Rahmenprogramm zuständig.
Der 25. Wettbewerb findet in Coswig vom 11. bis zum 16. September 2018 statt.

Bildungsangebote und mehr

Bildungsangebote

Fort- und Weiterbildung

Fachtagungen

Kompetenz und Dialog

Workshops

Kreativität

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