Sächsische Landfrauen und Frauen des Sorbischen Dorfvereins „Domizna“ im Dialog mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten

Frauen des Sächsischen Landfrauenverbandes e.V. (SLFV) und des Sorbischen Dorfvereins „Domizna“ waren gestern anlässlich des Internationalen Frauentags zu Gast in der Sächsischen Staatskanzlei und besprachen mit dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer aktuelle Themen und Anliegen der Landfrauen und der ländlichen Bevölkerung. Vom SLFV  nahmen die Präsidentin des SLFV, Uta Schladitz, die stellvertretende Präsidentin des SLFV, Hannelore Krausch, die Geschäftsführerin des SLFV, Heike Sparmann und als Vertreterin der Jungen Landfrauen Cornelia Naumann teil.

Frau Schladitz stellte zu Beginn des Gesprächs dem Ministerpräsidenten die aktuelle Arbeit des SLFV vor. Dabei ging sie auch auf die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Arbeit der sächsischen Landfrauen ein. Weitere Punkte waren die Arbeitsschwerpunkte des Verbandes bei der Gleichstellung von Mann und Frau, die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse zwischen Land und Stadt sowie der Umgang mit dem demografischen Wandel. Sie dankte der Sächsischen Staatsregierung für die erhaltenen Fördermittel aus den Ministerien für Regionalentwicklung und der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.

Die Landfrauen machten ihre Standpunkte zu aktuellen Themen wie die von der Bundesregierung geplante Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf regenerative Technologien deutlich. Dabei dürfen die Menschen auf dem Land nicht vergessen werden. Der Einbau solcher Heizungen überfordere die Menschen in finanzieller als auch in logistischer Hinsicht. Oft bekommen ältere Menschen für solche Vorhaben keine Kredite und finden einen kompetenten Installateur nur schwer oder gar nicht.

Weiterhin war der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Land Gesprächsthema. Den Landfrauen fällt es zunehmend schwerer, Orte für Zusammenkünfte in den Dörfern zu finden, da die Kommunen oft Mietgebühren für Vereinsheime u.ä. verlangen, die von den Landfrauen nicht getragen werden können. Zudem müsse die Versorgung in der Fläche besser werden. Beispiele hier sind die Anbindung an den ÖPNV, der Ausbau von Radwegen, die ärztliche Versorgung und der Erhaltung und Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten.

Im Gespräch dankte Herr Kretschmer den Landfrauen für ihre Arbeit und ihren Einsatz im ländlichen Raum und in den Dorfgemeinschaften. Er zeigte viel Verständnis für die Herausforderung auf dem Land sowie im Speziellen für die der Landfrauen. Er sicherte zu, dass die Sächsische Staatsregierung helfen werde wo sie könne und werde sich auch in Berlin dafür einsetzen, dass bei anstehenden wegweisenden Entscheidungen die Bevölkerung auf dem Land berücksichtigt werde. Er forderte die Landfrauen auf, ihre Standpunkte öffentlich zu vertreten und sich weiterhin als Interessenvertretung in der Politik weiterhin Gehör zu verschaffen.

Der Sächsische Landfrauenverband e.V. und der Sorbische Dorfverein danken Herrn Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Sächsischen Staatskanzlei für die Möglichkeit des Gesprächs und freuen sich auf ein baldiges Wiedersehen.