Die Chancen für den ländlichen Raum sind groß, aber alle müssen mitgenommen werden.
Frankenberg 17.12.2018 Wir leben in spannende Zeiten – der digitale Wandel macht vor dem ländlichen Raum nicht halt und krempelt unseren
Alltag um. Manches, wie etwa Einkaufen und Recherchieren im Netz ist Normalität. Anderes macht eher misstrauisch oder klingt nach Spinnerei – Pflegeroboter, autonomes Fahren – Anlass genug, diese Themen bei der Herbstfachtagung des Sächsischen Landfrauenverbandes e.V. auf die Tagesordnung zu setzen. „Wir müssen uns schlau machen, was da auf uns zukommt und aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren. Denn ohne Teilhabe an den neuen digitalen Möglichkeiten bleibt die digitale Spaltung des Landes und es entstehen neue Gräben“, so die Präsidentin des Verbandes Dr. Monika Michael. „Zu mehr Teilhabe führen viele Wege - den Nutzen selbst erleben, neugierig auf „digital“ machen, Ängste abbauen und natürlich Spaß haben beim Entdecken und Probieren.“
In der Herbstfachtagung am 17. November 2018 in Ossig haben wir uns dem Thema von der praktischen Seite her genähert, um auszuloten, was uns erwartet, was für den ländlichen Raum gut und wichtig ist und was wir selbst tun können. Dazu gab Marika Puskeppeleit von der Andreas Hermes Akademie einen interessanten Input zur Digitalisierung im ländlichen Raum, dem spannende Diskussionen mit weiteren Gästen im „Worldcafé“ folgten. Die Ergebnisse sind auf Mindmaps zusammengefasst.
Am Ende stand die Erkenntnis, dass die Digitalisierung für den ländlichen Raum eine große Chance ist, die wir nicht verpassen dürfen. Wir sehen aber auch „Baustellen“, wo es noch hakt und klemmt.
- Die weißen Flecke beim schnellen Internet müssen verschwinden. Ohne leistungsstarke Glasfasernetze und 5G-Mobilfunk können Anwendungen wie Telemedizin und autonomes Fahren nicht funktionieren. Hier erwarten wir ein klares Bekenntnis der Politik.
- Das Smartphone ist Türöffner in die digitale Welt. Wer keins besitzt oder damit nicht klarkommt, bleibt „draußen“. Viele Ältere fühlen sich hier nicht nur überfordert, sondern auch allein gelassen. Gut angenommen werden deshalb Einführungsschulungen, wo Wissen und Erfahrungen im geschützten Raum der Vereine vermittelt werden. Wir halten das für ausbau- und förderfähig.
- Was wir uns wünschen sind verbraucherfreundliche Apps und klare Orientierung auf den Anwendernutzen. Warum werden die potenziellen Nutzer nicht gefragt, was sie wirklich brauchen, ehe eine App entwickelt wird? Ein Weg sind auch gemeinsame Projekte vor Ort, bei denen digitale Anwendungen getestet werden und zu Aha-Erlebnissen führen.
- Digitalisierung ist auch ein großes Thema des Verbraucherschutzes. Mobiles Bezahlen, Gesundheitskarte, cloudbasiertes Networking, Smart Home – das hört sich alles toll an, geht aber nicht ohne Kontrolle und Schutz vor Missbrauch. Der Staat muss die Rahmenbedingungen setzen, aber auch jeder selbst kann hier durch eigenes Tun vorsorgen.
Das Digitalisierungsthema wird uns so schnell nicht loslassen. Als großer Frauenverband sind wir unseren Mitgliedern gegenüber in der Pflicht, deren Interessen wahrzunehmen. Was Politik und Verwaltung betrifft, sehen wir uns als Partner in der Sache.
Kontakt:
Ansprechpartner: Heike Sparmann
Geschäftsführerin
Sächsischer Landfrauenverband e.V.
Winklerstr. 34, 09669 Frankenberg
Tel.: 037206-883830
mail: info@slfv.de
www.saechsische-landfrauen.de